Volker Heißmann & Martin Rassau beim SV Henfenfeld

Massenansturm in die Henfenfelder Sporthalle! Auslöser dafür waren die bekanntesten fränkischen Komödianten Volker Heißmann und Martin Rassau, die aus „Fädd“ nach „Hennafeld“ gekommen sind.

Sketche, Frotzeleien und fränkisches Gschmarri waren Hauptbestandteil des Programms mit viel Lokalkolorit.martin_rassau_5822

Bekannt genug sind die beiden, stellte der SV-Vorsitzende Reinhold Heinrich fest. Unzählige Fernsehauftritte und vor allem die „Fastnacht in Franken“ haben das Duo bekannt gemacht. Über ihren Auftritt im Hammerbachtal freute sich Heinrich ganz besonders.

Viele Utensilien brauchen die beiden nicht, ihre Präsenz und ihre Wortwahl genügen, um das Publikum zu erheitern. Unter Riesenapplaus erstürmte Martin Rassau die Bühne wo er gleich feststellte, dass „es do scho schäi is“. Er erzählte, dass ihr Bekanntheitsgrad in Fürth Rassau und Heißmann mittlerweile zu „Namenlosen“ gemacht hat. Wenn Rassau allein in seiner Heimatstadt unterwegs ist, hört er immer wieder „Schau hie, des is anner vo denna zwaa“. Ist er mit seinem Partner Heißmann unterwegs heißt es dann „des sinn doch die Zwaa!“

Nachdem Volker Heißmann, ebenfalls mit viel Beifall begleitet auf die Bühne kam, gab es gleich einen ersten Sketch. Darin wurde die Versicherungsbranche gehörig auf den Arm genommen. Originalzitat zur Autohaftpflichtversicherung: „Wer bumst, der zahlt!“

Es sind die alltäglichen Banalitäten, welche die beiden besonders herauszustellen vermögen. Rassau sorgt mit der Wortwahl für Gelächter, das Heißmann mit seiner Mimik immens steigern kann. Als ein alltägliches Beispiel schilderte Rassau den  Besuch eines Paares im Restaurant. Nach endlosem Studium der Speisekarte ordert Frau einen Salatteller mit Putenbruststreifen und eine kleine Apfelschorle. Hat der Mann sein opulentes Essen am Teller, kommt die scheinheilige Frage „derf i amoll probiern?“ Nach drei Stunden gezuzele an der kleinen Apfelschorle kommt als Abschluss der Latte macchiato ins Spiel.

Danach stellte Rassau ein ganz besonderes Phänomen vor, denn Frauen können, im Gegensatz zu Männern, „vorsorglich“ aufs Klo gehen. Diese Feststellung sorgte für Riesengelächter, weil sich wohl manche Dame ertappt fühlte.

volker_heimann_5820Weiter geht es mit einer Fahrt im ICE von Nürnberg nach München. Mit breitem sächsischem Dialekt wird eine Zugdurchsage nachgeahmt, besonders die englische Version sorgt für Brüller beim Publikum. Auch fränkische Zugbegleiter kommen ins Visier, denn die blaffen kurz und bündig „Foorschein“. Ergänzend dazu ein Sketch, bei dem Heißmann einen Reisenden ohne Fahrschein und Rassau den Zugschaffner spielt. Dabei wird nicht nur der Tarifdschungel ins Licht gerückt sondern auch, wie viel Geld sich mit verschiedenen Plastikkarten einsparen lässt.

Seine besondere Gelenkigkeit zeigt Rassau, als er bei einem Rückblick auf alte Fernsehserien auf die „Augsburger Puppenkiste“ kommt. Völlig authentisch ahmte er die Bewegung der Marionetten nach. Gleich darauf wieder eine Frotzelei auf die Hausfrauen mit der Feststellung „Wer nicht von dem Kuchen isst, den er selbst gebacken hat, ist feige“.

Für Riesengelächter sorgte eine fiktive Werbeaufnahme, bei der Heißmann als Model für Wurst- und Schnapskonsum auftrat. Viele Mal wurde die gleiche Szene geprobt, dabei war es ein leichtes Spiel, das Publikum einzubeziehen.

Volker Heißmann erinnerte sich an den Beginn seiner Karriere, als er auch oft nach Hersbruck kam. Er freute sich über ein fröhliches Publikum und teilte dann gleich wieder aus: Viele junge Damen im Saal seien schon länger jung. Auch die Männer bekamen ihr Fett ab, da diese im Alter ständig ihr Jagdgebiet erweitern wollen, obwohl die Munition immer knapper wird.

Was man mit Wortspielereien alles anstellen kann, zeigten die beiden bei einer nachgestellten Schifffahrt – welche Frau will schon beim Deckoffizier vorsprechen? Bei dieser Gelegenheit prangerten die Komiker auch die mittlerweile verschiedenen Formen von „All inklusiv“ an.

Zum Schluss kamen Waltraud und Mariechen auf die Bühne und brachten den Saal vollends zum Kochen. Die beiden Witwen unterhielten sich mit banalen Dialogen über das, was reifen Frauen alltäglich Sorgen macht. Ein Seitenhieb dabei noch auf Halloween: Wenn man die Kinder lange genug draußen stehen lässt, kommen sie mit einem Stern wieder!

Nach einem flotten Gesangsvortrag über die schönen Frauen von Fürth endete das Programm mit tosendem Beifall.   Johann Dechant

Foto: J. Dechant